Bedürftigkeit & Liebe

von

Auf dem Lebensweg unserer Sehnsucht, begegnen wir glücklicherweise Menschen, die uns zu ergänzen vermögen.
Sie leben genau das, was uns zum Glück noch fehlt und wir beginnen uns heil zu fühlen. Ein wunderschöner Zustand, der gerne auch einmal zur Liebe führt.
Dies können wir auch mit einer Landschaft, einem Baum oder einem Buch erleben. Etwas Wunderschönes und Bereicherndes.
Da uns als Menschen aber immer etwas zu fehlen scheint, wollen wir es mit unserem Verstand unbedingt haben. Wie in einem Supermarkt eilen wir von Bedürftigkeit zu Bedürftigkeit und wollen die Lücke füllen. Schließlich wollen wir ja ganz werden. Und da fehlt dann angeblich noch dies, und das, und jenes. Hauptsache die Sucht der Suche findet kein Ende. – Auf den Gedanken, dass wir eigentlich schon alles haben, kommen wir nicht. Auch nicht auf den Gedanken, dass alles, was uns fehlen könnte, ganz von selber zu uns kommt, ohne Mühe, Gier und Anstrengung. Anstatt unsere Hände und Herzen für die Geschenke des Lebens zu öffnen, greifen wir zu immer höheren Zielen und befinden uns im Grunde nie da, wo wir gerade sind, sondern irgendwo in der Zukunft.
Und dann ist da die Liebe. Die Liebesbeziehung. – Von einem Baum würden wir nie verlangen: Mach mich glücklich, jetzt und sofort. Oder: Gib mir das, was ich so dringend brauche. Aber von unserem Partner. … Ist das nicht ein bisschen absurd?
Offensichtlich nicht. Partner sind oft für das eigene Glück in Vollzeit zuständig und irgendwann erlebt die Liebe einen Burnout. Die Unzufriedenheit hält Einzug und die Liebe stirbt. Der Marathon durch den Supermarkt des Lebens geht weiter.
Folgen wir der hungernden Bedürftigkeit des „will ich haben“, flieht die Liebe in Siebenmeilenstiefeln.
Liebe schenkt sich selbst und wenn sie auf einem guten Boden gedeihen kann, wächst sie ins unermessliche, ganz von selbst. Wir müssen nur ein bisschen stille werden und uns für die Wunder dieses Lebens öffnen, den Verstand mal hintenan stellen und unser Gefühl dem zuwenden, was uns in Hülle und Fülle aus der Liebe geschenkt werden möchte.
Dieses Wunder ist möglich. … Und Deine ganze Welt verändert sich.

© Igor Warneck – 15. Mai 2014

ZeichnungPagePilgrim@troet.cafe 2023

 

Igor Warneck

Igor Warneck

Schreiben gehört seit meinem dreizehnten Lebensjahr zu mir. In der Zwischenzeit habe ich einige Bücher veröffentlicht, dann auch mal die Lust an dem Ganzen verloren und jetzt wiedergefunden.

Fotografie ist für mich das entdecken des Verborgenen, um es für meine Mitmenschen sichtbar und auffindbar zu machen.

Mein Ziel: Kreativität statt Rente – denn von der kann ich als lebenslang Selbständiger nichts erwarten. Dem Sozialstaat will ich nicht zur Last fallen und verzichte daher auf das was mir zustehen würde aus freien Stücken.

Lieber schreibe ich Texte für die Gemeinschaft – zur Unterhaltung, zum Nachdenken und gegen so manch alltäglichen Wahnsinn.

Ein Dasein als Lebenskünstler ist möglich – ich lebe es seit vielen Jahren. Wenn Du das unterstützenswert findest, kannst Du unter dem Link mehr darüber erfahren:

[Möglichkeiten der Unterstützung]

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